Gegen Ende des letzten Jahres verschlug es uns nach Cairo. Aufgrund der dortigen Unruhen und Gefahren wurde uns ein Hotel nahe des Flughafens gebucht, damit wir im Falle der Fälle ganz schnell wieder abhauen können. Es war natürlich erstmal kein so tolles Gefühl in ein Land bzw. eine Stadt fliegen, in der so starke Auseinandersetzungen herrschen.
Trotzdem beschlossen wir einen Tag lang etwas zu unternehmen. Und wenn man doch schon mal in Cairo ist, dann muss man sich natürlich eigentlich auch die Pyramiden von Gizeh anschauen.
Zur Sicherheit buchten wir uns direkt im Hotel einen Fahrer, der uns den ganzen Tag begleitete.
Die Pyramiden von Gizeh:
…sind einfach wahnsinnig rießig. Ich hätte sie mir komischerweise irgendwie kleiner vorgestellt :-)
Nachdem wir Eintritt für den Park sowie für den Besuch innerhalb der Pyramide gezahlt haben, ich glaube es waren so ca. 25 €, wurde uns direkt ein Guide zugewiesen.
Dieser übergab uns dann am Eingang der Pyramide an einen Pyramidenführer.
Nun ging es durch einen höhlenartigen Eingang hinein in die größte Pyramide, die Cheops Pyramide.
In einem winzigen schmalen Schacht krabbelt man geduckt nach oben. Zum Glück wurden Haltegriffe sowie Lampen angebracht für die Touristen.
Nach einigen Metern wurde es immer stickiger und heißer …und plötzlich war alles schwarz !!
Das Licht war aus und ich sah die Hand vor Augen nicht…sehr gruselig. Ich merkte wie ich plötzlich leichte Panik bekam, obwohl meine Kollegen vor und hinter mir waren. Aber ich bin generell ein kleiner Schisser im Dunklen :-)
Als sich niemand rührte und auch der Führer leider keine Taschnelampe hatte, griff ich nach meinem Iphone und schaltete die Taschenlampe ein. Endlich hatten wir wieder Licht und konnten den Aufstieg fortführen. Was für mich gar nicht so einfach war, da ich mit einer Hand das Handy, mit der anderen den Haltegriff hielt und der Weg immer steiler und beschwerlicher wurde.
Tipp: Nehmt immer ein Handy mit Taschnelampenfunktion mit, falls ihr mal eine Pyramide besucht :-)
Im Nachhinein muss ich sagen, dass gerade das fehlende Licht den Besuch in der Pyramide sehr spannend gemacht hat. Oben in der Grabkammer gibt es außer kahlen Wänden und einem halben Sarkophag nichts zu sehen…aber durch die fast völlige Dunkelheit wurde es ein wenig gruselig und man bekam eine leise Ahnung davon, wie es wohl damals für die ersten Entdecker der Pyramide gewesen sein musste.
Nachdem wir wieder das grelle Tageslicht erblickt hatten, brachte uns der Guide zu den Pferden.
Wir wollten eigentlich viel lieber zur Sphinx laufen, aber er meinte, wir müssten entweder die Pferde oder Kamele nehmen, da der Weg zu weit gewesen wäre. Nachdem wir ihm mehrmals versuchten zu erklären, dass wir wirklich lieber laufen würden ( auch weil wir gar nicht so viel Geld gewechselt hatten), standen wir irgendwann vor der Wahl: entweder reiten wir oder wir gehen heim und sehen die Sphinx nicht. Nun, wir waren ja unter anderem gerade auch wegen der Sphinx gekommen und somit entschieden wir uns dann eben fürs Reiten.
Ich persönlich kann zwar nicht reiten, aber es war eine witzige Erfahung und zum Glück ist auch jeder der Crew, trotz ebenfalls mangelnder Reitkenntnisse, mitgezogen. Aber wir alle empfanden es leider als Abzocke und Touristenfalle, denn im Nachhinein stellte sich heraus, dass man hätte in 10 Minuten zur Sphinx laufen können.
Da zu dieser Zeit natürlich nur sehr wenige Touristen in Kairo waren, an diesem Tag waren wir fast die Einzigen, versuchen die Menschen dort natürlich so viel wie möglich an den einzelnen zu verdienen. Deswegen hatten wir natürlich absolutes Verständnis für den Versuch des Guides uns zum Reiten zu bewegen. Aber ich finde spätestens, nachdem ich das 5. mal gesagt habe, dass wir definitiv laufen wollen ( ich versuchte auch solche Argumente wie:wir haben Angst vor Pferden und können nicht reiten) hätte er es gut sein lassen sollen. Aber nunja:-) es war im Nachhinein eine tolle Erfahrung, die ich jedem, der keine Angst vor Pferden hat, empfehlen kann.
Die mittlere Tour hat uns dann jeweils nochmal 20€ gekostet und wir waren ca. 1 Std. unterwegs.
Die Pferdchen sind leider ein bisschen dünn, wirkten aber trotzdem gepflegt und fit. Sie sind natürlich sehr lieb, trotten einfach so vor sich her und kennen sogar meistens schon den Weg. Deshalb ist es auch gerade für Nichtreiter etwas :-)
Tipp: Am besten habt ihr immer etwas Kleingeld bei euch, da jeder einzelne Guide oder Fahrer ein Trinkgeld von Euch erwartet!
(selbst für die Benutzung der Toilette und für Toilettenpapier! wird Geld verlangt). Es ist etwas ungewohnt für uns gewesen und jeder hatte leider nur so viel Geld gewechselt gehabt, wie wir für den Eintritt einkalkuliert hatten ( da wir ja nur 2 Tage Aufenthalt in Cairo hatten und nicht zu viel ägyptische Pfund haben wollten)
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Eingang der Cheops Pyramide |
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Eingang in die Grabkammer |